New York City im Mai 2024
Nach sieben Jahren wieder zurück in New York. Ein seit Corona lange überfälliger Familienbesuch in Princeton New Jersey war der eigentliche Grund unserer Reise. Die ersten paar Tage gingen wir getrennte Wege. Das gab mir Gelegenheit, mich mit meiner Kamera in den Straßen von New York zu verlieren. Ein fotografisches Tagebuch.
Die Fotografie hat das Potenzial, Emotionen einzufangen und auszudrücken, ein Gefühl von Ort oder Zeit zu schaffen. In Roland Barthes' "Camera Lucida" werden zwei Arten der Bildherstellung vorgestellt: das Studium und das Punctum. Das Studium ist das, was wir bemerken und festhalten können. Das Gefühl eines Ortes, die Art und Weise, wie das Licht einfällt, das Verständnis von Bewegung und die Verwendung der Kameraeinstellungen, um ein Szenario oder einen Moment in der Zeit einzufangen. Das Punctum hingegen ist die fast magische Qualität der Bildherstellung; das unbeabsichtigte Einfangen von etwas Besonderem. Es trägt ein Gewicht und eine Durchdringung unserer Menschlichkeit, ist aber nichts, was wir absichtlich tun können. Ein e Fotograf in muss möglicherweise Tausende von Bildern machen, um dieses Gefühl des Punctums zu erzeugen. Man könnte es auch als die Magie des Bildermachens und -einfangens beschreiben; die Kamera zu benutzen, um das Leben zu dokumentieren sowie zu verstehen.
